Die Bundesregierung fördert Wärmepumpen mit viel Geld, eine neue Förderrunde für den Heizungstausch hat nun begonnen. Doch viele Immobilieneigentümer setzen vor Verunsicherung weiter auf fossile Energieträger, neue Öl- und Gasheizungen boomen. Und irgendwie verrückt, dass es Menschen gibt, die so tun, als müsse man ein Haus nur wärmedämmen, wenn man es mit einer Wärmepumpe beheizen will.
Egal wie man rechnet: Wenn man langfristig denkt, schneiden Wärmepumpen kostentechnisch am besten ab.
Die, die heute sagen, eine Wärmepumpe wäre Quatsch, sollten sich doch demnächst, wenn die Öl- oder Gaspreise explodieren, nicht beschweren.
Neue Heizung? Also dann auf keinen Fall mehr Gas (oder auch Öl)! Wird nämlich richtig teuer. Gestern Abend – am 29.05.2024 – haben dies bei einer Veranstaltung der Grünen Wadern der Energieberater Christoph Dohm vom Umweltcampus Birkenfeld, Christian Schramm (selbständiger Heizungstechniker) und Volker Becker (Fondsmanager Erneuerbare Energien) gut dargelegt.
Also wir würden jeweils auf eine Wärmepumpe setzen. Mal als Beispiel, Gasheizung oder Wärmepumpe? Was ist günstiger? Das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos hat für den SPIEGEL versucht, diese Frage zu klären. Ähnliches Ergebnis wie gestern in Wadern.
Es geht um den jährlichen Wärmebedarf eines unsanierten Einfamilienhauses aus den 1960er Jahren. Das Ergebnis von Prognos laut SPIEGEL: Unter den getroffenen Annahmen verursacht eine Wärmepumpe in allen drei Szenarien über die nächsten 20 Jahre betrachtet niedrigere Gesamtkosten als ein Gaskessel.
„In allen drei Szenarien, die Prognos für den SPIEGEL berechnet hat, ist eine Gasheizung insgesamt teurer als eine Heizanlage mit elektrischer Wärmepumpe. Warum das so ist, zeigt ein Blick in die detaillierte Kostenaufstellung des ersten Szenarios. Darin geht Prognos von niedrigen Energiepreisen aus (hohe Gasverfügbarkeit wie vor dem Ukrainekrieg) und vergleichsweise geringen Klimaschutzanstrengungen der Politik. Der CO₂-Preis bleibt daher langfristig niedrig. Beste Voraussetzungen eigentlich für den Betrieb von Gasheizungen. Wären da nicht die hohen Zusatzkosten, die ab 2029 drohen – vor allem durch die Vorgaben des Heizungsgesetzes“
Nicht nur im eben beschriebenen Szenario 1 (niedrige Energiepreise) ist die Gasheizung mittel- und langfristig teurer als die Wärmepumpe. Das gilt erst recht für mittlere Energiepreise (Szenario 2) und für hohe Preise inklusive strenger Klimaschutzregeln (Szenario 3), wie das als Bild beigefügte Diagramm eindrücklich zeigt. Bei einer Gasheizung steigen die jährlichen Kosten massiv an, im Modell bis kanpp 6.000,– €. Bei einer Wärmepumpe sind es stabil nur gut 3.000 €
In Finnland haben übrigens von 2,7 Millionen Haushalten 1,5 Millionen jeweils eine Wärmepumpe; in Dänemark? Einbauverbot von Öl- und Gasheizungen!